Die Aussichten für das 2. Halbjahr 2013 werden immer spannender und zugleich finsterer: Ab 01. August 2013 tritt eine EU Verordnung in Kraft, die dafür sorgen wird, dass in Schieflage geratene Banken auch auf das Geld der Sparer und Aktionäre zurückgreifen dürfen, insbesondere auf Spar-, Termin-, und Tagesgeldkonten. Damit halten zum ersten Mal die Sparer für die von ihnen genutzten Institute her.
Das Argument, dass Konten bis 100.000 € sicher seien, steht auf wackeligen Füssen, denn zur Zeit sollen 2,9 Billionen € auf privaten Konten liegen; die Einlagensicherungsfonds weisen wohl aber nur Sicherungsmittel in Höhe von 4,67 Milliarden € auf. Die Differenz wird man sicher zum größtem Teil von den Sparern bekommen.
Diese Verordnung ist aber auch deshalb von hoher Bedeutung, weil für das Inkrafttreten, die Wirksamkeit und die Durchsetzung die Zustimmung der nationalen Parlamente nicht mehr notwendig ist.

Im Text heißt es:

„Banken mit einer ausgewiesenen Kapitallücke müssen dafür sorgen, dass Anteilseigner wie auch Inhaber nachrangiger Schuldtitel einen angemessenen Beitrag zur Deckung des Kapitalbedarfs leisten, bevor sie staatliche Rekapitalisierungen oder Maßnahmen zum Schutz ihrer wertgeminderten Vermögenswerte in Anspruch nehmen können. Auf diese Weise werden gleiche Wettbewerbsbedingungen für ähnliche Banken mit Sitz in verschiedenen Mitgliedstaaten geschaffen und der Fragmentierung des Finanzmarkts vorgebeugt. Ausnahmen sind möglich, wenn die Finanzstabilität auf dem Spiel steht oder wenn eine Bank bereits einen großen Teil des Kapitalbedarfs selbst aufgebracht hat und der Restbetrag, der mit staatlichen Mitteln gedeckt werden soll, im Vergleich zu der Bilanzsumme der betreffenden Bank gering ist.“

In der Eurozone gibt es ca. 6400 Banken, deren gesamte Verbindlichkeiten ca. 250 % des BIP der Eurozone betragen. Durch die Verflechtung der Banken untereinander, beispielweise gehört die Berliner Bank und die Postbank zur Deutschen Bank und deren Verflechtungen international, entsteht eine zweite Gefahr. Die Banken haben, teils aus politischem Zwang, teils aus Investmentgier Investitionen getätigt, die sie alleine nicht bewältigen können, allen voran die Commerzbank. Griechenlands Banken halten sich nur noch durch die Kredite der EZB über Wasser, die Ende Juni eine Höhe von 61,14 Milliarden € betrugen. Italien hatte Ende April 133 Milliarden faule Kredite, Spanien 200 Milliarden €.
Der Zusammenbruch des Dollar als internationale Leitwährung steht uns bevor und wird eine weltweite Krise auslösen. Einige Versuche wie die „Fiskalklippe“ im Dezember 2012 haben die Schuldenprobleme der Amerikaner eher umschifft als gelöst. Verstärkt wird dies durch einen möglichen bevorstehen Schuldenschnitt der südeuropäischen Staaten. Dadurch entsteht ein kaum mehr beherrschbarer Domino Effekt.

Aus diesen Gründen steigt die Nervosität an den Märkten: Der Dax beispielsweise, der hauptsächlich von ausländischem Geld dominiert ist, wird perspektivisch hoch, runter, hoch, runter in einer bisher nicht erfahrbaren Volatilität in diesem Jahr weiterlaufen. Das der Dax innerhalb von einem Monat von 7414 auf 8554 Zählerpunkte stieg, um ca. einen Monat später wieder bei 7654 Zählerpunkten zu sein und schließlich wieder etwa einen Monat später auf 8.336 Zählerpunkten zu steigen, zeigt das hier keine tatsächlichen Werte mehr abgebildet werden.

Für Spareinlagen bedeutet dies, dass Sparer schon bald um ihr Geld bangen müssen, da Spareinlagen, Geld auf Termin-, Tagesgeldkonten, Girokonten grundsätzlich kein Sondervermögen sind und von der Bank verwertet werden können, um sich selbst zu retten.
Deshalb sind Bankguthaben nicht sicher. Schäuble, Trittin, Bundesbank-Präsident Weidmann und Euro Gruppen Chef Dijsselbloem sagen dies im übrigen auch.

Deshalb gilt die Empfehlung Vermögen durch Sachwerte zu schützen: Immobilien sind ein Weg – Edelmetalle eine andere Möglichkeit, gerade weil jetzt Edelmetalle so günstig sind wie seit langem nicht mehr. Da Gold für die Wirtschaft keine große Rolle spielt, stehen Silber und Palladium an vorderster Front. Silber und Palladium wird in großen Mengen verbraucht, Gold nicht. Das ist ein kleiner, aber entscheidender Unterschied.

Ideal ist es, wer beides miteinander kombinieren kann.

Tagged with →  
Share →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert