Nicht nur die Insider wissen, daß die Wirtschaft schwächelt.  Für Deutschland bedeutet das 124,3 Milliarden € weniger Steuereinnahmen bis 2023 (Focus Stand 5.2019), schwache Aktien- und Anleihekurse, vielleicht eine hohe Inflation, zumindest niedrige Zinsen, damit die Schuldendienste der Staatshaushalte bedient werden können. Vielleicht eine hohe Arbeitslosigkeit und eine Phase der Rezession.

Deshalb stellt sich für viele Vermögende die Frage, wie sie ihr Investmentportfolio kaufkrafterhaltend sichern können, vielleicht mit der Chance einer nachhaltigen Rendite bei gleichzeitigem sozialem und ökologischem Engagement. In Holz kann man auf viele Arten mit differenzierten Instrumenten investieren. Die riskanteste Form für einen Kurzläufer über 10-15 Jahre ist wohl die Direktanlage. Ein hohes Risiko bergen auch geschlossene Fonds, wobei hier immerhin noch die Aufsichtsbehörde BaFin ein Auge auf die Prospekte wirft. Über die Börse sind Investments indirekt in offene Fonds, in  Zertifikate, ETFs und Aktien,  bei denen „Holz die Investitionsgrundlage“ möglich.

Fonds- und Aktieninvestments in der Holzklasse

Diejenigen, die mit der Geldanlage Holz erste Erfahrungen sammeln, sei es als Fondsanlage oder als Aktieninvestment, haben oft eine sehr unterschiedliche Sicht auf Holz (Fonds-) Investments. Während Anbieter wie die Life Forestry Switzerland AG seit ein paar Jahren in der Kritik stehen, gibt es andere, bei denen sich Investitionen deutlich lohnen. Die unterschiedlichen Antworten und alles was man über das Holzinvestment wissen muss, ist nachfolgend dargestellt – hat aber nicht den Anspruch einer alles umfassenden Fonds- und Investmentberatung.

Grundsätzlich kann man festhalten: Kleinanleger bitte Finger weg.  Als Zumischung eines clever diversifizierten Investment-Portfolios bietet ein Fonds Investment in Holz super Chancen. Holz ist nicht nur ein nachhaltiger Rohstoff, Holz bietet auch viele andere  Vorteile, insbesondere durch die aus Holz erzeugten Produkte. Angefangen bei von Düften, Ölen, über medizinische Produkte, Tee, Möbel, Gummierzeugnissen, Baumaterialien, bis hin zu Holzpellets zum Heizen, Räucherstäbchen, etc.  Daraus eine Kapitalanlage zu schaffen und zu investieren, ist im Grunde nur eine von vielen Möglichkeiten. Doch die Erfahrungen variieren, was nicht zuletzt an den unterschiedlichen Bedingungen beim Vertragsabschluss liegt. Worauf man achten muss und was das Holzinvestment bringt, ist im Folgenden näher betrachtet.

Woraus „Holz“- Aktie und Holzfonds – Investment besteht

Wer ein Aktien-Investment tätigt, investiert grundsätzlich in ein „Holz“-Unternehmen und nicht in die Bäume. Der Investor kauft sich damit grundsätzlich die Themen, die sich um Unternehmen ranken mit ein (beispielsweise fallen im Streikfall und das ist keine Seltenheit in Südamerika auch die Aktienkurse). Im Fall eines Holzinvestments in einen  Fonds bietet man Kapital, um die Aufforstung von Wäldern und Plantagen zu ermöglichen. Sind die Bäume erntefähig und gelangen in die Industrie, profitiert der Anleger durch den Verkauf des Holzes bzw. durch den Verkauf der Produkte, die dem geernteten Holz hergestellt werden.

Holzinvestments gibt es unterschiedlichen Fondsformen: So gibt es offene und geschlossene Fonds. Im geschlossenen Fonds kauft der Investor indirekt den Setzling. Hier besteht noch die Möglichkeit eines atypischen Fonds-Investments (zusätzliche Notarkosten 100 bis 200 €), also mit Eintragung in das Handelsregister und eines typischen Fonds-Investments ohne Eintragung in das Handelsregister. Bei offenen Fonds besteht das Forstgebiet bereits. Daneben gibt es Modelle, die wie Sparbücher funktionieren, Rentenanlagen beinhalten oder anderes. Seit Jahren bereits bietet Holz als Geldanlage eine hohe Rendite für die Anleger. Angesichts der stetig wachsenden Bevölkerungsrate dezimiert sich der Wald immer mehr. Dadurch steigert sich gleichzeitig sein Wert. Werden die Wälder wieder aufgeforstet, werden schon heute die Grundlagen für morgen geschaffen, um eine Dezimierung des lebenswichtigen Waldes langfristig gesehen zu vermeiden. Gleichzeitig ist es sehr ökologisch, da neben „guter Luft“ auch neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen werden.

Fonds Investments in Teak Holz

Das zwischen 2000 und 2015 populärste Bauminvestment waren die zahlenreichen Teak-Holz-Fonds, bei denen je nach Vertragskonstellation die zahlreichen Investoren erstaunliche Rendite erwirtschaftet haben und aber auch herbe Verluste hinnehmen mussten. Wie geht das? Vertrieb ein Fonds 2005 einen Hektar Teakholzwald noch für 15.000 € waren es 2014 bereits 35.500 € pro Hektar. Solche Preissteigerungen lassen sich weder durch Inflation, noch durch Wechselkursveränderungen und schon gar nicht durch die Nachfrage nach Teakholz erklären. Darüberhinaus ist der Markt für Teakholz schwierig zu durchschauen. Es gibt keine echte Preistransparenz und keine belastbaren Indizes.

Wie immer gibt es eben auch „schwarze Schafe“ in der Investmentbranche, welche die Preise für die eigenen Holzhektar im Fonds hochgesetzt haben, weil Sie noch in der Phase des Kapitaleinsammelns waren, und dem Fonds möglichst viel Kapital zuführen wollten – Gewinne mussten zu dem Zeitpunkt noch nicht realisiert werden.

Einzig und allein ist das Teakholz am widerstandfähigsten von allen Holzarten: Das Brandrisiko ist eigentlich zu vernachlässigen. Durch den hohen Öl- Kautschuk- und Säuregehalt ist Teak kaum entflammbar. Im Alter von 3 bis 4 Jahren ist Teak derart resistent, dass eine Feuersbrunst Teak bestens überstehen kann. In Indonesion z.B. werden die Teak-Plantagen brandgerodet, was bei uns selbstverständlich nicht vorkommt, da bei Brandrodungen die gesamte Flora und Fauna zerstört wird. Doch 15 bis 18, besser noch 20 bis 25 Jahre, braucht es trotzdem, bis ein Teakbaum so groß ist, dass es sich lohnt, ihn zu fällen.

Fonds-Investments in „Gummibäume“

Auch Fonds-Investments zur Produktion von Kautschuk haben schwere Zeiten hinter sich. Zwar wird Kautschuk also sogenanntes Elastom in vielen Gummiprodukten wie

Gummizüge in Spannbettlaken, für Matratzenschoner, als Matratzenunterlage, für wasserdichte, dünne Matratzenschutzeinlagen , Latexmatratzen, Gummi-Bälle, Gummi-Bänder, PKW- und LKW-Reifen, Latex-Kleidung, Luftballons, Schreibgeräte und Gummistiefel genutzt. Darüber hinaus wird Kautschuk innerhalb der Papierstreicherei als Bindemittel genutzt, kann zu Moosgummi verarbeitet werden und zu Mundstücken von Instrumenten.  Doch die große Zeit des Kautschuks ist vorbei. Denken wir nur an die Kinoschmachfetzen wie „Indochine“ mit Catherine Deneuve.

Das bedeutet, daß es natürlich noch große Kautschuk-Fonds gibt, insbesondere in Mittelamerika und Asien. Auch in Deutschland gibt es eine vollregulierte Fondsgesellschaft, die  Fonds-Investments in Plantagen in Panama anbietet. Der Kautschukpreis ist stark an die Konjunktur gebunden, so daß am Ende in der Regel ein Poker um die Rendite bzw. die Fondsausschüttungen stattfindet. Freilich neben den ganz üblichen Risiken, denn die Plantagen des Fonds werden in Dollar abgerechnet. Der Anleger übernimmt damit beispielsweise automatisch die Risiken der Währungsdifferenzen zu einem in Euro geführten Fonds-Investment.

Fonds Investments in Sandelholz in Australien

Der Sandelbaum ist ein besonderer Baum: Er ist heilig und zugleich ist er als Baum ein Parasit. Vor allem aber ist er von Aussterben bedroht, weil sehr viele Produkte aus ihm hergestellt werden, so dass es kaum noch Sandelbäume gibt.

Diese Voraussetzungen machen den Baum für Investments interessant, insbesondere für Fonds-Investments, bei denen man indirekt in das Leben des Baumes und in die daraus hergestellten Produkte investiert.

Zunächst zum Sandelbaum selbst: Dieser kann als Parasit nicht ohne Wirtspflanzen existieren, braucht beispielsweise die Akazie, um wachsen zu können und das hat den riesen Vorteil, daß Sandelbaumplantagen nie den Boden auslaugende Monokulturen sein können. Aus seinem Kern wird das Sandelöl gepresst, das heute (Stand 1.2019) zu 4.500 € den Liter verkauft wird. Vielfältige Produkte werden damit hergestellt angefangen von Badelotion, über Düfte, Parfüms hin zu zahlreichen medizinischen Produkten. Insbesondere in der Dermatologie zur Heilung von Hautkrankheiten wird Sandelöl sehr gebraucht. Aber auch die „Reste“ der Bäume bis hin zum Holzstaub werden zu Räucherstäbchen für den hungrigen spirituellen asiatischen Markt verarbeitet. Das ist gut für die Rendite des Fondsinvestments.

Australien bietet im Norden für das Anpflanzen und Wachstum der Sandelholz-Setzlinge ideale Bedingungen. Außerdem gilt Australien aus Sicht der Fondsgesellschaften für Investments als rechtsicher.

Fonds-Investments in die Paulovine in Bulgarien

Auch die neuen östlichen EU Länder, Rumänien und Bulgarien, locken mit Fonds-Investments beispielsweise in Holz. Hier ist es grundsätzlich ratsam über regulierte deutsche Fonds-Investmentgesellschaften oder über Luxemburgische Fonds zu investieren, denn diese sind reguliert und weisen zumindest einen justiziablen rechtlichen Rahmen für das Investment aus.

Die Paulownia oder auch Blauglockenbaum und Kaiserbaum genannt, ist ein ursprünglich aus Ost- bzw. Südostasien stammender, schnellwüchsiger Baum. Dieser wächst um die 15 Meter hoch. Die Paulownia weist ein besonders schnelles Jugendwachstum auf, allerdings braucht der Baum auch eine extreme Pflege als Jungpflanze, was für enorme Kosten sorgt, die erstmal aus dem Fondsinvestment entnommen werden müssen.  Der schnelle Zuwachs macht den Baum einerseits als Biomassepflanze interessant (hohe Trockenmasse-Leistung), noch mehr aber auch als Wertholz-Baum.

Je nachdem, ob man sich für die Nutzung als Biomassepflanze (beispielsweise als Hackgut oder Stückgut) oder für die Wertholzerzielung entscheidet, erntet man die Bäume für ersteren Zweck schon innerhalb der ersten 2-5 Jahre erstmals .

Im Wertholzbereich gibt es aus heutiger Sicht (Stand 5.2019) in der EU noch zu wenig Erfahrung, um ausreichend sagen zu können, wie lange die Bäume bis zur Ernte stehen sollten. Das macht das Investment in diese Fonds zu einem unbekannten Risiko, neben der etwas geschmäcklerischen Tatsache, Bäume anzupflanzen, um Sie dann möglichst schnell zu verfeuern. Die Fonds Initiatoren, die für das Investment verantwortlich zeichnen,  gehen derzeit (Stand 9.2018) von einer Verarbeitung nach acht bis 12 Jahren aus. Die Phase des Wachsens kann das Fondsmanagement aber auch bis zu 15 Jahre ausdehnen, um einen Rückschlag, etwa durch Frost, auszugleichen, um am ende bessere Investmentergebnisse zu erzielen.  Die Fondsgesellschaften kalkulieren die Zieldurchmesser der Bäume auf derzeit 30 – 40 cm (besser wäre 50 cm). Die Fonds-Initiatoren greifen dabei nur auf Investmenterfahrungen aus Asien zurück. Ein Wiederausschlag erscheint bei diesen Durchmessern ebenfalls zweifelhaft. Im Biomassebereich bei Erntedurchmessern bis zu 20 cm treibt der Baum jedenfalls sehr gut aus dem Stock nach.

Das Erntegut als Heizmittel sorgt für eine schnelle niedrigere Rendite für die ungeduldigen Kommanditisten im Fonds, denn das Holz wird im Biomassebereich in aller Regel verheizt. Fakt ist jedoch, dass Paulownia ein sehr geringes spezifisches Gewicht aufweist und deswegen für den Verkauf, der ja in  aller Regel in Atro-Tonnen (Absolut trockene Tonne) abgerechnet wird, nicht ideal ist. Verkäufe nach Wärmemenge könnten da vorteilhafter sein. Vielfältigere Erfahrungen mit Stückgut liegen derzeit (Stand 5.2019) ebenfalls nicht vor.

Natürlich kann die Fondsgesellschaft auch Pellets und Briketts pressen lassen. Aufgrund der höheren Anfangsinvestitionen des Fonds im Vergleich zu klassischen Energiewäldern aus Pappel und Weide erscheint diese Nutzung aber vorerst nicht am lohnenswertesten. Da die Preise im Wertholzbereich höher zu bewerten sind, als im Biomassebereich, sollte man an geeigneten Standorten als erstes diese Verwertungsform anstreben.

Im Detailverkauf hat das Fonds-Investment Chancen auf eine höhere Rendite: findet man derzeit verleimte Platten aus Paulowniaholz, in verschiedenen Spezialbereichen, etwa in der Ski-Produktion oder bei Surfbrettern wird es ebenfalls sehr geschätzt. Das angesprochene sehr geringe Gewicht in Kombination mit einer hohen Zugfestigkeit, Elastizität und Stabilität macht es in diesen Bereichen besonders interessant. Die Paulownia hat noch weitere nicht erprobte Verarbeitungsbereiche in der Möbelindustrie, aber auch im Flugzeug(leicht)bau sowie zur Konstruktion von Schiffen und Musikinstrumenten.

Wie leicht oder wie schwer die Fondsgesellschaft das erntefertige Holz dann auf den Markt bringt und damit letztendlich zu dem Erfolg des Fonds-Investments beiträgt, hängt an den Erfahrungen und dem Fleiß der Menschen, die für die Fondsgesellschaft arbeiten. Daher ist die Rendite des Fonds am Ende mit einem großen Fragezeichen zu betrachten. Die größte Unsicherheit des Erfolges eines solchen Fonds-Investments sind die jeweils kalkulierten Verkaufspreise von bis zu 900 € pro Kubikmeter Paulowniaholz (in 10 Jahren!). Diese erscheinen mir mehr als theoretisch, eher fantastisch und sollten sich in keiner seriösen Kalkulation finden.

Direktinvestments ohne Fondsgesellschaft in die „deutsche Eiche“

Wer Zeit hat wie viele adlige eingesessene Familien, die von Generation zu Generation die deutsche „Scholle“ und den auf Ihr wachsenden Wald weitergeben, für den lohnt sich ein Direktinvestment in den deutschen Wald. Das Vertragswerk, das bei einem Notar unterschrieben werden muss, erlaubt dem Eigentümer fast nichts, hat unzählige Verpflichtungen. Angepflanzte Bäume werden in der Regel nicht in derselben Generation „geerntet“. Das bedeutet, daß der Investierende in der Regel nur Erträge aus Investments seiner Vorgänger hat.  Aber solche Investoren brauchen sich eben auch nicht über Fehlentscheidungen von Fondsgesellschaften zu ärgern.  Sie tragen nachhaltig zur deutschen Kulturlandschaft bei, an der sich dann auich alle freuen können.

Die Kosten der Fonds zum Holz-Investment

Grundsätzlich sind die Kosten der Investments-Fonds sehr unterschiedlich.  Darüber kann man keine Regelaussage machen. Kosten sind insbesondere die Verwaltungskosten (Fonds-Prospekte, Fonds-Zulassung, Verwaltung und Pflege des Fonds Baumbestandes). Ein großer Posten ist die Versicherung, die mit der Alterung des Baumbestandes in dem Fonds deutlich zu Buche schlägt und oft durch neue Setzlinge auf weiteren Plantagen zu einer Mischkalkulation des Fondsrisikos (Senkung der Versicherungskosten) wird. Dann muss auch deutlich darauf hingewiesen werden, daß es nicht jeder Baum in dem Fonds schafft. Beispielweise schaffen es von 550 Sandelbaum-Setzlingen nur 390 und 450 zu „erwachsenen“ Bäumen.  Da der Boden oft nicht den Fondsgesellschaften gehört, fällt hier üblicherweise noch eine jährliche Pacht an.

Fonds-Investment in Holz – Risiken

Die Wachstumschancen von Holz liegen auf der Hand: Die Weltbevölkerung wächst, besonders rasant die Schwellenländer, und damit auch der globale Energiebedarf. Der Nachfrage nach Holz als Heizquelle und Baumaterial wird also steigen, aber Wald wird knapper. Das riecht also alles nach einer zukunftsträchtigen Anlageidee. Aber so chancenreich Holz ist, so risikoreich ist es auch.

Die schwankende Holzpreise und Trends in der verarbeitenden Industrie lassen solche Fonds-Investments manchmal zu einer Achterbahn der Gefühle werden. Manche endeten  schon in einem Totalverlust. Wie geht das? Die Bäume sind doch immer noch da.

Zunächst mal ist der Preisanstieg nicht garantiert, in der von vielen Fondsmanagern angepriesenen Höhe schon mal gar nicht. Zudem schwanken die Preise des Rohstoffes stark. Stürme, Feuer, Ungeziefer können alles kahl schlagen. Risiken wie Brand, Orkan, Pilz und Borkenkäfer kommen noch on top und sollten versichert werden. Dazu kommen politische Risiken, die gerade in Ländern außerhalb Europas nur schwer zu kalkulieren sind. Jegliche Investmentgewinne und sogar das eingesetzte Geld könnten komplett verloren gehen.

Ein weiteres Problem ist die Illiquidität über lange Zeit. Gelder  bzw. das Fonds-Kapital, daß in einem solchen Fonds-Investments arbeitet, ist sehr lange gebunden und kann nicht bei Bedarf aufgelöst werden.

Holz-Investment in Fonds – riskant und sicher zugleich

„Holzinvestments sind hochspekulativ“, sagt Frau Daum von der Stiftung Warentest. Nils Weber von der Investmentgesellschaft Deutsche Forst Invest kontert: Waldinvestments sind das sicherste, was es gibt. Beides ist richtig.

Viele Pensionsfonds in den USA und Stiftungsfonds von Universitäten, zum Beispiel die Elite-Unis Harvard und Yale, haben in Wald-Investments, in Spitzenzeiten bis zu 15 Prozent ihrer Anlagegelder. Auch wenn im Zuge der Subprime-Krise weniger von den typisch amerikanischen Holz-Häuser ohne Unterkellerung gebaut wurden, was ziemlich auf den Holzpreis drückte, erholt sich der Markt immer wieder. Das spricht also nicht generell gegen ein Holz-Investment.

Erst nach einem Zeitraum von 10 bis 30 Jahren wird sich also zeigen, ob das damals angelegte Geld die versprochenen Renditen abwirft. Für Kleinanleger und „schwache“ Investoren ist diese Anlageklasse daher nicht geeignet. Das hängt mit der ganz natürlichen Entwicklung von Waldparzellen zusammen, die keinen laufenden Ertrag bieten.  Nach einem ersten Aufforsten gibt es eine Ertragschance, dann nach acht bis zehn Jahren. Rendite bringt das oft noch nicht, deckt bestenfalls die Kosten. Ein zweites Ausforsten nach 12 bis 15 Jahren bringt ein bisschen Ertrag. Und erst nach 20 bis 25 Jahren kann der Wald komplett fällen und der Gewinn eingefahren werden – wenn alles gut geht.

Solche Fonds-Investments sind nur etwas für Anleger, denen es nicht zuallererst um Wertzuwachs geht, sondern in erster Linie darum, ihr Vermögen vor Inflation zu sichern. Für den normalen Kleinanleger ist ein solches Fonds-Investment nichts, dem regelmäßige zeitnahe Erträge im Vordergrund stehen und nicht erst nach Jahren des Wartens.

Das Risiko der Illiquidität des Investments, versuchen einige Fonds-Investment-Gesellschaften zu minimieren.  Wollen Anleger früher raus und ihr Geld zurück, sind sie darauf angewiesen, dass der Anbieter das Fonds-Investment zurücknimmt oder einen Käufer für das bereits laufende Fonds-Investment über den Zweitmarkt findet.  Aus diesen Gründen bieten viele Fonds-Gesellschaft an, daß Teilbeträge während der Fondslaufzeit ausgezahlt werden können. In der Regel sind das 6% des eingezahlten Kapitals. Wer diese Option in Anspruch nimmt, schadet sich letztendlich selbst, weil die Renditen immer nur auf das tatsächlich im Fonds arbeitende (verbleibende) Geld gerechnet wird.

 

Risikohinweis: Dies ist ein Blog-Beitrag und stellt keine individualisierte Anlageempfehlung dar.

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